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■ am învățat să supraviețuiesc și așa
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2015-09-18
| [Acest text ar trebui citit în deutsch]
Im Winter auf dem Schulweg
Es herrschte ein Frost, den du als Biss auf den Lippen spürtest, Handschuhe mit einem Finger, Schnurbärte, wo du gar keinen Schnurbart hattest. Der Beweis, dass noch Februar war. Aber wir Kinder nahmen keine Rücksicht darauf. Für uns bedeutete jeder Sonnenschein Frühling. – Mädchen, es ist März, eine Art Fe-März ... Also Mutter sagte mir, dass Winter ist. Fe-März war noch Winter, mehr März mit Februargeschmack. Es war Altweiberzeit.* Draußen Frost, starre Kleider, Straßen wie aus Plombiereisen, in Haltestellen zusammengedrängte Menschen, aber wir trieben uns ziellos herum, immer vorwärts. Manchmal landeten wir in der Schule, ein andermal in Einkaufsläden. Also in der Buchhandlung vis-à-vis des Bulandra Theaters, in der Lămâița*, eine Konditorei gegenüber dem Cişmigiu* - ein Leu fünfzig ein Schokolädchen mit Rum – oder beim Schuster-Onkel, der, meine ich, seit der Zeit nach dem 2. Weltkrieg dort saß und auf Absätze hämmerte, zusammen mit seiner Frau Vicki, eine Art heruntergekommene Wienerin, die bei der Flucht in den verkehrten Zug gestiegen war, Jungfrau von Wiener Eltern. Ich glaube, ihre Familie wusste gar nicht, dass sie noch lebte. Tante Vicki war sehr freigiebig zu allen Kindern aus der Vorstadt: Kleider, Kleingeld, also Moneten. Seit damals steht bei uns in der Vitrine eine Wilhelm Tell ähnliche Plastikfigur, die sie mir beim Abholen meiner reparierten Schuhe schenkte und dabei als Elfenbeinskulptur anpries. Den Kindern vertraute man kein Papiergeld an. Sie hielten uns noch sehr für Kinder! Und siehe, so überstanden wir gut die Monate Fe-März. Kalt, kalt, aber wir rannten und nahmen jeder einen Schlitten oder Karren, wie man ihn noch nannte, hervor. Ich hatte Skier, aber wegen den Lungenentzündungen, die mich immer wieder plagten, durfte ich sie nur auf der Straße benutzen. In der Kindheit sah ich den Berg nur im Sanatorium in Sinaia, wo alles schwarz-weiß war. Einschließlich der Bilder. Der Trainingsanzug mit dem gelben Reißverschluss und einigen Streifen um den Kragen ist einer der wenigen Ursachen, wegen denen ich mich gerne an jene Winter erinnere, in denen das Inhalieren, das Fischöl und der Geruch von Cavit* mir unzertrennliche Freunde waren und ich mich fragte, warum die Erwachsenen um mich sie nicht einnahmen, obwohl ich täglich einige Male vom Doktor hörte: „Komm, Liebe, schluck, du wirst sowieso lebenslang schlucken.“ Oder: „Er ist sehr teuer, siehst du nicht, wie gut er ist?“ Sehr gut, ich wusste nicht worauf sie sich bezogen, sie wussten es bestimmt, aber jetzt können sie keine Fragen mehr beantworten. Sie erschienen mir schon damals methusalemhaft, so wie ich die Löffel mit dem Fischöl als riesengroßen Schöpflöffel empfand. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie überlebten die Hunde, Katzen, Hühner, Krähen, Gänse und besonders die anderen Kinder ohne Öl und Cavit sowie Penicillin und Inhalationen. Denn ihre Eltern schienen nicht so viel Geld zu haben und hatten auch mehrere Kinder. Und Mutter sagte bei jedem Löffelchen: „Bitte, er hat so viel Geld gekostet, verlier keinen Tropfen“, um dann gleich nach dem Hinunterschlucken das Licht auszulöschen. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, ob auch sie sich schlafen legte. Es kam vor, dass sie zu Bett ging. In der Küche stand immer eine Tischlampe, im Holzofen flackerte es noch und durch das Fenster sah man den mir damals groß vorkommenden Mond und das von weit her kommende Licht – das Licht vom Holzmast neben dem Tor. [aus dem Rumänischen von Anton Potche] * Worterklärungen Altweiberzeit (rum.: babele) = die ersten neun oder zwölf Märztage Lămâița = Zitrönchen Cişmigiu = ältester öffentlicher Park in Bukarest Cavit = ein in Rumänien als Kautablette und Sirup benutztes Multivitaminpräparat
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